Wednesday, June 15, 2011

Eine kurze Zusammenfassung der Parabel "Heimkehr" von F. Kafka

Heimkehr

Die Parabel „Heimkehr“ wurde im Jahre 1920 von Kafka verfasst und von Max Bord im Jahre 1936 veröffentlicht. Diese Geschichte handelt von einem Mann, welcher nach Hause zurück kehrt und sich nicht traut seiner Familie gegenüber zu stellen.

Als der bereits genannte Mann zu Hause ankommt, überwindet er einige Hindernisse um den Hof durchqueren zu können. Diese Hindernisse sind Gegenstände, welche er kennt oder vorgibt zu kennen, da sie ihm fremd geworden sind. Als er den Hof durchquert und sich vor einer Tür wiederfindet, stellt er sich einige rhetorische Fragen. Unter Anderem erwähnt er auch, dass sein Vater ein Landwirt ist.

Er steht nun also vor der erwähnten Tür, die zur Küche führt, und traut sich nicht hindurch zu gehen. Während er draußen steht, bemerkt er einen Uhrschlag oder bildet sich eben dieses ein, da es sein zu Hause ist und er der Meinung sei, dass man eigentlich einen Uhrenschlag hören müsste. Darauf folgt ein berühmtes Sprichwort Kafkas „Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man.“

Schlussendlich traut er sich nicht die Tür auf zu machen und erfährt demnach auch nicht, ob jemand seine Rückkehr erwartet hat.

(Wobei man nicht weiß, ob es wirklich eine Rückkehr/Heimkehr ist, da dieser Titel von Max Bord gewählt wurde.)



In wie fern gibt die „Heimkehr“ Rückschlüsse auf das Lebensgefühl Kafkas?

Um diese Frage beantworten zu können muss man wissen, dass Kafka ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinem Vater hatte, welches ihn sein ganzes Leben verfolgt hatte. Der Vater von Franz Kafka, Hermann Kafka, war einerseits stolz auf seinen Sohn und dessen Bildungskarriere und andererseits war er von Franz enttäuscht, da dieser überhaupt kein Interesse an den väterlichen Geschäften zollte. „Hermann Kafka war kein rücksichtsloser Tyrann; auf seine Kinder übte er jedoch einen permanenten verbalen wie moralischen Druck aus, um sie dazu zu bewegen, ihre Lebenspläne seinen eigenen Vorstellungen anzupassen.“ [1] http://www.franzkafka.de/franzkafka/die_familie/hermann_kafka/457372

Unter diesem Druck musste Franz leiden und um diesem Druck nicht zu erliegen entschloss er sich seinen Vater und seine Ansichten zu „verlassen“. Er fühlte sich also von seinem Vater eingeschüchtert und missverstanden. Ein weiteres Wer Kafkas ist der Brief an seinen Vater, welchen er nie abschickte.

An dieser Stelle merkt man die Parallelen zur Parabel „Heimkehr“. Der Mann, welcher symbolisch für Kafka steht, traute sich nicht, in einer Parabel, durch eine Tür hindurch zu gehen, welche scheinbar zu seinem Vater führte. Im übertragenen Sinne geschah genau das gleiche in seinem Leben, er traute sich nicht den Brief ab zu schicken und musste damit leben, ohne je wieder Kontakt zu seinem Vater aufgebaut zu haben. Er zögerte vor der Tür und entfremdete sich seinem Vater.

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